Neurorehabilitation
Neurorehabilitation erfasst die Behandlungs-Strategien und alle Therapieformen, die es einem Menschen mit einer neurologischen Erkrankung erleichtern, Körperfunktionen für Alltag , Beruf und Freizeiterleben zu verbessern, im Idealfall wiederzuerlangen.
Neurorehabilitation ist möglich wegen der Neuroplastizität des Gehirns. Neurorehabilitation umfasst sowohl Gehen & Bewegen, als auch Essen & Schlucken, Sprechen & Schreiben, Harn- & Stuhl-Kontrolle, Denken & Begreifen bei zum Beispiel Hirnerkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Parkinson. Aber auch bei Nervenverletzungen infolge Wirbelsäulenerkrankungen wie Bandscheibenvorfall oder Wirbelkanalengen, Unfällen, Nervenkanal-Enge-Syndromen.
Aber auch seelische Rehabilitation ist dabei sehr wichtig.
Für Viktor Frankl ( Anm.: österreichisch-amerikanischer Psychiater ) war es nach seinen Aussagen ein Schlüsselerlebnis, dass eine durch einen Unfall bis zum Hals gelähmte ganz junge Frau ihrem Leben wieder Sinn geben konnte, indem sie lernte, mit ihrer Zunge einen Computer zu bedienen, und damit E-Mails an Leute schrieb, denen es schlechter ging als ihr.
Dieses Beispiel erinnert auch an Steven Hawkins, der trotz seiner massiven körperlichen Einschränkungen über Jahrzehnte der Angelpunkt komplexen physikalischen Wissens für viele Forscher in der ganzen Welt gewesen ist.
An der Neurorehabilitation beteiligt sind viele Berufsgruppen: Physiotherapie (Heilgymnastik), Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Psychologie & Psychiatrie, rehabilitative Pflege, Orthoptik, Orthopädietechnik (Hilfsmittelproduktion), usw. und nicht zuletzt als Koordinator und Behandler mit medikamentösen und chirurgischen Hilfsmitteln der Arzt.
Mir ist es dabei wichtig, den Neurorehabilitationsprozess am Laufen zu halten, oder einzuleiten, auch vor und/oder zwischen den Rehab-Aufenthalten zu beraten und Weichen zu stellen, zum Beispiel bei der Schmerztherapie, gegen die Muskelsteife (Spastik, Rigor), für den seelischen Antrieb, etc.